Lokale Aktionsgruppe Parklandschaft Ammerland hat fünf Projekte verabschiedet

Am 24. Februar traf sich die LAG (Lokale Aktionsgruppe) der Region Parklandschaft Ammerland und verabschiedete fünf Projekte.

Ausgewählt wurden folgende Projekte:

  1. Taschengeldbörse
    Die Apothekervilla in Westerstede kümmert sich um zahlreiche soziale Projekte und ist ein Treffpunkt für viele Gruppen, die sich zu vielen Themen engagieren.
    Die Stadt Westerstede möchte dort unter der Leitung von Günter Teusner eine Taschengeldbörse einrichten. Menschen, die für kleine Tätigkeiten wie Rasen mähten, Laub harken, Zaunstreichen oder ähnliches Unterstützung benötigen, können ihre Gesuche auf einer Internetplattform bekannt geben. Personen, die sich ein Taschengeld dazu verdienen wollen, können sich dort ebenso eintragen. Nun werden die Angebote miteinander abgeglichen, damit diejenigen, die Unterstützung suchen, diese auch finden. Damit alles mit rechten Dingen zugeht und nichts schief geht, werden beide Gruppen von Personen betreut, die darauf achten, dass niemand zu Schaden kommt. Die Gemeinde Wiefelstede hat schon Interesse signalisiert, sich an dem Projekt zu beteiligen. Sollte es gut anlaufen, sind auch die anderen Gemeinden in der Region interessiert, mitzumachen.
  1. Schauraum Pflanze
    Im Park der Gärten kann das bisher für die Gastronomie genutzte Gebäude für diese Zwecke nicht mehr genutzt werden. Es wird eine neue Gastronomie in der Nähe des Besucherzentrums eingerichtet. Das alte Gebäude soll umgenutzt werden, um Besuchern dort touristische und gärtnerische Informationen zu bieten. Sowohl Pflanzen sollten dort präsentiert werden wie auch Kunst, Fotografien, Lesestoff und vieles mehr. In einer Leseecke sollen Besucher sich wohl fühlen und Zeit zum Stöbern haben. Hier kann man dann Vieles über das Angebot zum Thema Parks und Gärten im Ammerland finden. Es sollen auch Vorträge und Veranstaltungen stattfinden.
  1. „Jeddeloh Mitte : In Jeddeloh I hatte die Gemeinde Edewecht ein leer stehendes Gebäude mitten im Ort angekauft und einen Teil als Wohnungen für Flüchtlinge eingerichtet. In anderen Teilen des Gebäudes möchte der Ortsbürgerverein Räume herrichten, die für viele verschiedene Vereine und Gruppen genutzt werden können. Dabei soll den Flüchtlingen angeboten werden, mitzumachen. Es soll eine Fahrradwerkstatt geben, Handwerker wollen traditionelles Handwerk zeigen und weitergeben, Jugendliche wollen ältere Menschen helfen, moderne Technik einzusetzen und anzuwenden (Smartphones, Computer etc.), es soll Kochkurse mit Migranten geben, Plattdeutsche Veranstaltungen und vieles mehr.
    Die Mitglieder des Ortsbürgervereins haben sich mit Kirsten Jacobs viele Gedanken gemacht und können es kaum erwarten, dass die Räume umgebaut und ausgestattet werden. Aber bis dahin ist der Weg immer noch weit, denn es muss noch ein Antrag an das Amt für regionale Landesentwicklung gestellt und von dort bewilligt werden.
  2. Aufwertung des Angebots Offener Garten zu Jeddeloh
    Anke zu Jeddeloh betreibt schon seit einiger Zeit mit Begeisterung und hohem Engagement einen Garten, in den sie Gäste nicht nur zum alljährlichen Tag des offenen Gartens einlädt. Viele Menschen haben ihre Veranstaltungen und den Garten schon genossen.
    Da es Anfragen von zahlreichen Gruppen auch überregional gibt, möchte sie nun eine vorhandene Scheune so ausbauen, dass noch mehr Menschen kommen können. Dabei möchte Anke zu Jeddeloh das Gebäude barrierefreier gestalten, ausreichend Sanitäranlagen bieten und nicht nur den Gästen, sondern auch den vielen Kooperationspartnern, die sich an den Veranstaltungen beteiligen, ein angemessenes Umfeld bieten. In Zukunft sollen noch mehr Vereine, Blumenfreunde, Musiker, Künstler, Imker, Kinder und Erwachsene die Räume und den Garten nutzen. Ohne eine LEADER-Förderung könnte Anke zu Jeddeloh die Kosten für den erforderlichen Um- und Ausbau nicht stemmen. Auch, wenn die Antragstellung aufwändig und zunächst einmal kompliziert ist, will die engagierte Gartenbetreiberin das gesamte Antragsverfahren durchstehen. Sie hofft, dass es bald zu einer Bewilligung der Mittel beim Amt für regionale Landesentwicklung kommt und sie endlich loslegen kann.
  1. Natürliche Parklanlage mit skulpturaler Prägung am Moorgut Karlshof
    Das Moorgut Karlshof ist gleichzeitig ein verborgener Schatz und eine Gedenkstätte an vergangenes Leid während des Nationalsozialismus. Die Galeristin Christel Mandos-Feldman und der Kunstler Norbert Marten haben den Hof gekauft und schon hergerichtet. Sie haben sich intensiv mit der Geschichte des Hofes befasst und können viel von den alten Besitzern erzählen, die mit der Kultivierung des Moores, mit Zwangsarbeit aber auch mit der Industriegeschichte und der regionalen Entwicklung verbunden ist. Viele Informationen dazu findet man im Internet auf der Seite des Moorguts. http://www.kultur-kunst-karlshof.de
    Nun wollen die beiden Besitzer die Geschichte in Verbindung mit Kunst und Gartenkultur sichtbar machen. Mittels Hecken sollen Gebäudeteile, die nicht mehr vorhanden sind, sichtbargemacht werden. Die dadurch entstehenden Räume sollen Plätze für Kunstobjekte bieten. Eine Bronzetafel soll auf die Geschichte der Anlage hinweisen und darüber informieren. Radfahrer und Spaziergänger werden dann den Garten besichtigen können. Das Moorgut liegt direkt an den Radrouten des Ammerlands.

Für die Projektträger ist mit der Auswahl der Projekte durch die Lokale Aktionsgruppe ein erster wichtiger Schritt getan. Dennoch dürfen sie nicht mit der Umsetzung des Projektes beginnen. Dafür muss eine offizielle Bewilligung von Mitteln durch das Amt für regionale Landesentwicklung in Oldenburg vorliegen.

Die LAG hat geprüft, ob das Projekte förderwürdig ist. Das bedeutet, die Projektträger haben ihre Projekte in der LAG vorgestellt, nachdem sie schon einen schriftlichen Projektbogen eingereicht hatten. Die Mitglieder der LAG haben nachgefragt und diskutiert, ob diese Projekte dazu beitragen, das Regionale Entwicklungskonzept „Zusammerland“ umzusetzen.
Das Amt für regionale Landesentwicklung muss nun prüfen, ob die Projekte förderfähig sind. Das bedeutet, ob sie gemessen an den Fördervorschriften der EU und des Landes Niedersachsen auch gefördert werden dürfen.
Die Vorschriften sind zahlreich und kompliziert. Für die Projektträger bedeutet dies, dass nun erst die Arbeit richtig anfängt und der Antrag so formuliert sein muss, dass alle Auflagen auch erfüllt werden.
Erst, wenn das Amt für regionale Landesentwicklung eine offizielle Bewilligung erteilt hat, können die Projektträger Handwerker beauftragen und mit dem Bau, dem Umbau oder weiteren Arbeiten anfangen.

„Wir hoffen alle, dass das noch alles in diesem Jahr klappen wird.“ sagt Udo Meints, Leiter der Geschäftsstelle LEADER bei der Stadt Westerstede.

„Projektträger, die aus LEADER eine Förderung haben wollen, brauchen einen langen Atem. Aber wenn sie durchhalten, bekommen sie oft auch eine Menge Geld, das an anderer Stelle kaum zu bekommen wäre“ ergänzt Marlis Puls, die seit Januar das Regionalmanagement übernommen hat.

„Das Konzept „Zusammerland“ wurde extra für die Region Parklandschaft Ammerland erarbeitet, damit die Projekte, die für diese Region wichtig sind, gefördert werden können. Kaum ein anderes Programm ermöglicht dies. Viele Projektträger können so auf Förderung hoffen, die ansonsten in anderen Programmen kaum Aussichten auf Förderung hätten.“ ergänzt Klaus Groß, Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe Parklandschaft Ammerland.

Wer nach Informationen zu LEADER sucht, kann im Internet unter www.leader-ammerland.de einiges finden.

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