Lokale Aktionsgruppe LEADER verabschiedet neun weitere Projekte

Am 2. Juni traf sich die Lokale Aktionsgruppe LEADER (LAG) zum zweiten Mal in diesem Jahr. Neun weitere Projekte wurden von den eingeladenen Projektträgern vorgestellt und von der LAG diskutiert und verabschiedet.

Der Vorsitzende Klaus Groß konnte viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen begrüßen.

Für Projektträger, die ihr Projekt bisher noch nicht eingereicht haben, wird es einen weiteren Termin geben. Bis zum 1. September 2016 spätestens sollte der ausgefüllte Projektbogen bei der Geschäftsstelle oder beim Regionalmanagement abgegeben werden.

Die Regionalmanagerin Marlis Puls rät allen Interessenten, sich frühzeitig mit ihr in Verbindung zu setzen, denn am 1. September sind keine Korrekturen am Projektvorschlag mehr möglich. Kontaktdaten und viele Informationen zur Förderung findet man unter www.leader-ammerland.de

Sie weist auch darauf hin, dass es verschiedene Arbeitskreise gibt, bei denen man mitarbeiten kann.

 

Folgende Projekte wurden vorgestellt und für gut befunden:

 

Unterstützung bei der Beschaffung einer Grundausstattung für den Küchengarten Jaspershof e.V.

 

Frau Martens vom Verein stellte das Projekt vor. Schon während der Erarbeitung des Regionalen Entwicklungskonzepts wurde die Idee geboren, dass Menschen gemeinsam gärtnern und so eine Verbindung zur Natur und zu einander aufbauen. Diese Idee wurde von Christina Martens mit viel Engagement und Überzeugungskraft entwickelt. Heute gibt es einen Verein mit verschiedenen thematischen Gruppen (Rosen, Gemüse, Kräuter, Beeren etc.).
Auf dem Jaspershof wurden Flächen zur Verfügung gestellt, die wie gerufen kamen. Viele Menschen, Jung und Alt sind motiviert, zu pflanzen und zu jäten. Die Nachbarschaft direkt in der Nähe des Hofes wird eingeladen und beteiligt. Da für die konkrete Gartenarbeit viele Gerätschaften fehlen, beantragte Frau Martens finanzielle Unterstützung durch die LAG.

Diese will die LAG gewähren, wobei die Mittel nicht aus dem EU-Topf, sondern aus dem regionalen Fördertopf Zusammerland kommen. Schon bald soll der Verein die gewünschte Ausrüstung anschaffen können.

 

Praktikantenaustausch mit der Partnerstadt Pleszew

Der Partnerschaftsverein der Stadt Westerstede mit der Stadt Pleszew in Polen mochte ein Projekt umsetzen, das insbesondere auch für Baumschulbetriebe und landwirtschaftliche Betriebe von Interesse ist. In Polen werden junge Menschen in grünen Berufen hauptsächlich an Schulen ausgebildet. Zwar gibt es Praxisanteile, aber die jungen Menschen haben keine Gelegenheit, Erfahrungen in Betrieben zu sammeln. Deshalb möchte der Partnerschaftsverein aus Westerstede mit den Partnern aus Polen ein Projekt umsetzen, das ermöglicht, dass polnische Fachschülerinnen und –schüler ihre berufspraktischen Anteile in Betrieben im Ammerland durchführen. Als weitere Partner im Ammerland werden die DEULA und die Stadt Westerstede mitwirken. Die LAG hat den Verein und die Projektpartner beauftragt, das Projekt soweit vorzubereiten, dass ein Partnerschaftsvertrag für das Projekt mit der Lokalen Aktionsgruppe in Polen vorbereitet und ggf. unterzeichnet wird.

 

Aufwertung Draisine

Der Draisinenspaß im Ammerland wird von vielen Gästen jeglichen Alters gern genutzt. Allerdings fällt es einigen Menschen schwer, das schwere Gerät durch Treten zu bewegen. Damit auch körperlich nicht ganz gut trainierte Menschen Spaß mit der Draisine haben können, sollen einige wie E-Bikes umgerüstet werden. Dann könnten auch ältere Menschen, die ansonsten mit Elektrorädern fahren, nun auch die Draisine wieder nutzen. Die LAG befürwortete das Projekt, merkte jedoch an, dass darauf geachtet werden sollte, dass die Draisinen nicht zu schnell werden, wie man es  bei E-Bikes bisweilen doch feststellen kann.

 

Installation einer modernen gemeinsamen Tourismus Online-Datenplattform für die Region

Anlässlich der Landesgartenschau 2002 entwickelte die Ammerland-Touristik gemeinsam mit den Kommunen ein einheitliches Design für Flyer, Prospekte und Plakate.  Seither ist sofort zu erkennen, ob ein Marketing-Instrument aus dem Ammerland kommt.

Bei den Websites ist dies anders. Jede Gemeinde hat einen eigenen Auftritt,  es gibt nur sehr wenige Gemeinsamkeiten. Im Rahmen von LEADER wurde diskutiert, in der Öffentlichkeit auch die Websites so zu gestalten, dass einerseits ein individueller Auftritt möglich ist, andererseits für die touristischen Informationen ein abgestimmter Auftritt erzeugt wird.

Von Besonderer Bedeutung ist die Vernetzung der Internetseiten durch Programme, die ermöglichen, dass Daten nur einmal eingegeben oder aktualisiert werden müssen und dann allen gleichermaßen zur Verfügung stehen. Dies senkt sowohl den Zeitaufwand wie auch die Kosten für alle Partner.

Ein weiterer Aspekt ist, dass die Programmierungen so ausgestaltet sein müssen, dass man die Websites auf allen verschiedenen technischen Geräten gleichermaßen sehen kann. Auch hier ist es sinnvoll, an Stelle von mehreren Programmierungen nur eine einheitliche zu wählen.

Teil des Projektes soll auch die Erstellung einer gemeinsamen Bilddatenbank sein, die auch von allen Partnern genutzt werden kann. Die Partner können dann sicher sein, dass es keine Probleme mit Nutzungsrechten gibt und das eine Vielfalt von Fotos kurzfristig zur Verfügung stehen.

 

Boule - Platz Garten Kahlen

Die Familie Kahlen in Jeddeloh beteiligt sich seit Jahren an den Aktivitäten der Offenen Parks und Gärten im Ammerland.  Das gartenkulturelle Angebot der Parks und Gärten soll mit LEADER weiter entwickelt werden. Die Familie Kahlen möchte in ihrem großen Garten, der täglich für Besucher offen ist, einen Boule-Platz anlegen. Gäste können dann den Garten besichtigen und eine Runde Boule spielen. Damit wird ein Anlass geschaffen sich zu treffen und zu unterhalten. Außerdem wollen die Gärten sich möglichst alle voneinander unterscheiden und spezielle kleine Besonderheiten bieten.

Im Garten der Familie Kahlen ist ein Boule - Platz sinnvoll, weil es direkt daneben ein Tagespflegeheim gibt, deren Einwohner sich am Spiel beteiligen oder auch zusehen können.

Für die Familie Kahlen ist dieses Projekt der Einstieg in weitere Verschönerungen des Gartens, die noch vorgenommen werden sollen.

 

Einrichtung einer Imkerschule auf dem Jaspershof

Ein wichtiges Thema im regionalen Entwicklungskonzept für LEADER in der Region Parklandschaft Ammerland  ist der Erhalt und Schutz von Flora und Fauna. Der Imkerverein Bad Zwischenahn Westerstede erfuhr von den Entwicklungen auf dem Jaspershof in Westerstede und von den Fördermöglichkeiten durch LEADER. Damit war endlich der geeignete Ort und die Fördermöglichkeit für die Errichtung einer Imkerschule gegeben. Auf dem Gelände des Jasperhofes, dort wo auch der Küchengarten und vieles mehr entsteht, soll ein Gebäude errichtet werden, in dem die Imker die praktischen Anteile der Schulungen für erfahrene und neue Imker umsetzen können. Das Gelände des Hofes eignet sich gut, weil hier viele Partner die Interessen der Imker und vor allem der Bienen mit bedenken, indem sie Pflanzen aussähen oder pflanzen und Pflegen, die für die Bienen das ganze Jahr über Nahrung bieten.

Im Gegenzug informieren die Imker gern über den Zusammenhang von Bienen und Pflanzen und deren Bedeutung auch für das Leben der Menschen. Es soll ein Lehrpfad entstehen, der dies mit erläutern hilft.

Die Imkerschule wird ein Gebäude umfassen, in dem Werkzeug und Material gelagert werden kann und wo gelernt und gezeigt werden kann, wie man Honig gewinnt und wie man Bienen züchtet. Die Ausbildung von Imkern findet  in der Region zunehmend Interesse, übrigens auch bei Frauen.

 

WC-Anlage in Dreibergen

Schon bei der Erarbeitung des Regionalen Entwicklungskonzeptes wurde diskutiert, dass für viele Gäste im Ammerland, insbesondere in der Gemeinde Bad Zwischenahn die Frage nach frei zugänglichen sanitären Anlagen an Bedeutung zunimmt. Im Rahmen einer Besprechung erklärte sich der Heimatverein Bad Zwischenahn bereit, die vorhandene Anlage am Fährkrug am Zwischenahner Meer behindertengerecht umzubauen. Gleichzeitig werden die WCs täglich gereinigt und gepflegt. Dieser Service kann nur an wenigen Standorten ermöglicht werden. Deshalb befürwortete die LAG den Vorschlag und hofft, dass dieses Projekt eine Motivation auch für andere ist, ähnliche Anlagen zu schaffen. Damit werden auch die Anstrengungen der Region befördert, möglichst viele barrierefreie Angebote zu schaffen.

 

Pflanzaktion auf dem Jaspershof

Dieses ist das dritte Projekt, das auf dem Jaspershof verortet ist. Die Stadt Westerstede möchte den Jaspershof mit Gehölzen bepflanzen, die dazu beitragen, das Gelände so zu gestalten, dass verschiedene Elemente der Parklandschaft Ammerland sichtbar werden. Es sollen einheimische Pflanzen ausgewählt werden, die auch Nahrung für die Bienenvölker bieten, die vom Imkerverein auf dem Gelände gehalten werden. Die Bepflanzung soll mit den verschiedenen Gruppen, die auf dem Gelände tätig sind, gemeinsam vorgenommen werden. Damit wird dem Motto des Entwicklungskonzeptes „Zusammerland“ Rechnung getragen. Es wird auch ein Beitrag zu dem Ziel geleistet, dass in den nächsten Jahren mindestens 1000 Bäume und Sträucher mit Unterstützung von LEADER gepflanzt werden sollen. Die Aktion wurde auch im Arbeitskreis Naturschutz des Landkreises Ammerland vorgestellt und positiv bewertet.

 

Obstbaumwiese in Scheps

Dieses Projekt ist ein weiterer Beitrag zu dem Ziel, 1000 Bäume zu pflanzen. Der Ortbürgerverein Scheps hat eine Fläche identifiziert, auf der man alte Obstsorten anpflanzen könnte. Die Idee dazu entstand durch die Diskussion im LEADER-Prozess. Die Fläche, die bisher brach gelegen hat und kaum für andere Zwecke nutzbar ist, soll vom Verein mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt werden. In Zusammenarbeit mit Imkern sollen auch hier Pflanzen angesiedelt werden, die den Bienen Nahrung bieten. Eine Schautafel soll den Zusammenhang zwischen Flora und Fauna erläutern, eine Sitzbank die Möglichkeit zum Verweilen bieten. Fördermittel werden nur die für Anschaffung der Pflanzen und Materialien benötigt, die Arbeit wird der Verein selbst leisten, denn auch hier gilt das Motto „Zusammerland“.

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